Da ungeschmierte Kunststoffpaarungen relativ hohe Verschleiß- und Reibwerte aufweisen, bietet sich eine Schmierung mit Ölen, Fetten oder Pulvern an. Der Schmierstoff kann dabei sowohl als Öl oder Fett auf die Reibpaarungen aufgebracht werden wie auch als sogenannter Inkorporations-Schmierstoff in den Kunststoff eingearbeitet werden. In beiden Fällen ist unbedingt auf eine Beständigkeit der verwendeten Polymere gegenüber den eingesetzten Medien zu achten. Beim Einsatz von Schmierfetten muss zusätzlich die Wechselwirkung mit dem Verdicker beachtet werden.
Die Verträglichkeiten werden heute häufig durch Gewichtsveränderungen nach mehrtägigem Einlegen der Kunststoffe in das Medium bestimmt. Bei eine Gewichtszunahme ist mit einer quellenden Wirkung des Mediums zu rechnen, bei einer Abnahme mit einer schrumpfenden Wirkung.
Kunststoffe haben bei Öl- und Wasserschmierung einen verhältnismässig sehr niedrigen Reibungskoeffizienten und werden deshalb für Lager- und Gleitflächen benutzt. Bei trockener Reibung dagegen ist der Reibungskoeffizient von Kunststoffen ausser bei Polyamiden relativ hoch. Durch Beimischung von Graphit kann man den Reibungskoeffizienten zwar herabsetzen, was jedoch einen so wesentlichen Anteil von Graphit bedingt, dass andere Eigenschaften des Kunststoffes verändert bzw. verschlechtert werden. Setzt man dagegen Molybdändisulfid zu, so genügen geringe Mengen, um die motwendigen Gleiteigenschaften zu erzielen, ohne das Materialgefüge und die übrigen Kunststoffeigenschaften zu beeinflussen